Auftraggeber:
BMI Bundesministerium für Inneres
Beauftragung:
Entwurfsplanung gemeinsam mit MSPH Architekten
Standort:
4310 Mauthausen, Oberösterreich
Projekt:
Neubau eines Ausstellungsgebäudes
Fläche:
3.500 m² NF
Mauthausen war als einziges Konzentrationslager der Stufe III "... für schwerbelastete, unverbesserliche, gleichzeitig kriminell vorbestrafte und asoziale, das heißt kaum noch erziehbare Schutzhäftlinge ..." bestimmt. Von diesen über 200.000 "Schutzhäftlingen" fanden annährend die Hälfte den Tod – den Tod durch Arbeit im Granitsteinbruch, genannt "Wiener Graben", oder den Tod durch gezielte Ermordung.
Das architektonische Setting des neuen Gebäudes legt das Gewicht auf einen neutralen, unaufdringlichen Hintergrund mit einer reduzierten, vom ehemaligen KZ abgegrenzten Form- und Materialsprache. Den Besuchern wird kein Interpretationsangebot gemacht. Glas ist Glas, Holz ist Holz, Beton ist Beton. Bestimmende Formen sollen sich der Benutzung unterordnen. Das einzige für den Besucher primär wahrgenommene Element sind die von Häftlingen behauenen Steine vor einer nackten, grauen Betonwand an der Frontseite des Gebäudes.
Die ursprünglich im ehemaligen KZ untergebrachten Besuchereinrichtungen und Verwaltungsfunktionen wurden in das neue Gebäude integriert. Das Besucherzentrum ist ein Ausstellungsgebäude, beherbergt ein Archiv, einen Bibliotheks- und Medienraum, mehrere Vorführräume, die Verwaltung und dient der Versorgung und Betreuung der über zwei Millionen Besucher pro Jahr (nextroom)
das Besucherzentrum ist vorrangig ein Gebäude der Präsentation der noch erhaltenen, teilweise erst durch aktuelle Forschung bekannt gewordenen Spuren über die Vorgänge im ehemaligen KZ. Zu sehen gibt es neben der Dokumentation der Geschichte des KZ und von Artefakten vor allem eine repräsentative Auswahl von Interviews mit Überlebenden.